Als Leader hast du jeden Tag viele Herausforderungen. Es gibt immer Neues zu entdecken. Deine Mitarbeiter:innen werden immer wieder mit neuen Themen auf dich zukommen. Und es wird nicht immer so laufen, wie du dir das vorstellst.
Egal wie du auf die Welt blickst, diese Dinge werden passieren.
Schlussendlich liegt es an dir, wie du mit diesen Herausforderungen umgehst. Manche Menschen reagieren darauf mit erhöhtem Stress, andere nicht. Manche Menschen reagieren darauf mit schlechtem Schlaf, andere nicht. Manche Menschen reagieren darauf mit schlechten Beziehungen zu Mitarbeiter:innen, andere nicht.
Ein Grund, warum die Reaktionen so unterschiedlich sind, kann die Art und Weise sein, wie diese Menschen auf die Welt schauen. Meistens können optimistische Menschen besser mit diesen Problemen umgehen, als pessimistische.
“Das Leben passiert sowieso. Da kann ich doch gleich optimistisch sein.”
hat mir einmal jemand gesagt. Ich habe lange darüber nachgedacht und bin schließlich zu folgender Schlussfolgerung gekommen. Egal ob ich optimistisch oder pessimistisch durchs Leben gehe, Herausforderungen werden immer auf mich warten. Die Zeit zwischen den Herausforderungen ist aber wesentlich schöner, wenn ich optimistisch auf die Dinge blicke.
Im Leadership gibt es besonders 3 Gründe, warum du optimistisch auf die Welt blicken solltest. Diese sind:
Vertrauen: Du baust schneller Beziehungen auf
Vertrauen ist der Grundbaustein für Beziehungen.
Optimisten neigen dazu, anderen Menschen schneller eine Vertrauensvorschuss zu geben. Manche mögen das als naiv bezeichnen, aber ganz oft wird dieser Vertrauensvorschuss auch belohnt.
Speziell wenn du an deine Mitarbeiter:innen denkst, wirst du feststellen, dass es Sinn macht, zu Beginn eher einen Vorschuss an Vertrauen zu geben. Das macht es dir wesentlich leichter zu delegieren, was dir wiederum Zeit für wichtigere Aufgaben verschafft.
Auch aus Sicht der Mitarbeiter:innen wirkt sich dieser Vertrauensvorschuss positiv aus. Wenn du ihnen von Beginn an neue Aufgaben anvertraust, werden sie versuchen, diese bestmöglich zu erledigen. Zumindest, wenn du die Aufgabe gut kommunizierst. Denn dann wissen sie, wie wichtig sie ist und warum sie erledigt werden muss. Sie werden dich und das Team nicht enttäuschen wollen und die Aufgabe bestmöglich erledigen.
Wenn du schlussendlich enttäuscht wirst, kannst du immer noch entsprechend darauf reagieren. Denn nur weil du anderen direkt vertraust, heißt das nicht, dass du dir alles gefallen lässt. Du kannst sehr wohl deine Grenzen setzen und auf respektloses Verhalten reagieren.
Außerdem heißt das nicht, dass du immer volles Vertrauen zur anderen Person haben musst. Es kommt natürlich sehr auf den Kontext an. Wenn du mit einem neuen Geschäftspartner verhandelst, kannst du dieser Person zwar Vertrauen (sonst würdest du die Partnerschaft ohnehin nicht eingehen), Verträge etc. kannst und solltest du aber dennoch ganz genau prüfen. Gerade in diesem Fall ist Vertrauen gut, aber Kontrolle noch besser.
Agilität: Du kommst schneller ins Handeln
Optimisten kommen schneller zu Ergebnissen, weil sie schneller handeln.
Wenn du positiv auf die Welt schaust, hast du das Mantra “wird schon gut gehen” verinnerlicht. Das hilft dir, schnell zu starten. Und schnell zu starten hilft dir schnell Feedback zu sammeln und gegebenenfalls die Richtung noch einmal zu korrigieren.
Auch hier kommt es natürlich immer auf den Kontext an. Bist du Chirurg, solltest du bitte jede OP sehr sorgfältig planen und dir sicher sein, dass alles gut gehen wird. Arbeitest du allerdings im agilen Projektumfeld, wird dir dieses Mindset enorm weiterhelfen.
In den allermeisten Fällen ist es so, dass die ersten 20% der Planungszeit für 80% der Ergebnisse sorgen. Wir wissen meistens sehr schnell, wie etwas funktionieren könnte und wie nicht. Um die letzten 20% der Planung zu finalisieren, benötigen wir dann aber 80% der Zeit. Wir schlagen uns mit Details herum, die vielleicht gar nicht notwendig sind, wenn die Grundidee schon nicht funktioniert.
Genauso ist es mit unseren Mitarbeitern. Wenn du planst eine neue Software einzuführen, beziehe deine Mitarbeiter möglichst früh ein. Das hat 2 Vorteile:
- Deine Mitarbeiter:innen fühlen sich abgeholt und miteinbezogen.
- Deine Mitarbeiter:innen haben vielleicht eine viel bessere Idee als du.
Sei also optimistisch, dass deine Mitarbeiter dir in diesen Entscheidungen helfen können und wollen. Beziehe sie mit ein und du wirst sehen, wie viel besser dein Team arbeiten wird.
Resilienz: Du gehst besser mit Rückschlägen um
Alles ist für irgendetwas gut. Wenn du optimistisch auf dein Arbeitsumfeld blickst, wirst du besser mit Rückschlägen umgehen können.
Der Kunde, der doch nicht gebucht hat. Das Projekt, das länger dauern wird. Der Mitarbeiter, der gekündigt hat. All das sind Rückschläge. Und mit all diesen Rückschlägen musst du umgehen.
Optimisten tun sich deshalb leichter, weil sie eines verstehen. Ein Rückschlag kann dich auf einen neuen Pfad bringen, der schlussendlich zu einer viel besseren Lösung führt. Es kann also eine Kurskorrektur sein, die du selbst gar nicht gesehen hättest.
Ja, es gibt Rückschläge, die (momentan) so groß sind, dass du keine positive Sicht darauf finden kannst. Es gibt sogar Rückschläge, die so groß sein können, dass du nie eine positive Sicht darauf finden wirst. Aber diese Art von Rückschlägen gehören, gottseidank, eindeutig der Minderheit an. In den meisten Fällen wirst du gut damit umgehen können.
Wenn du akzeptieren kannst, was ist und positiv in die Zukunft blickst, wirst du auch schnell wieder einen Weg finden, um weiterzumachen.
Key Takeaways
Das kannst du dir aus diesem Artikel mitnehmen:
- Optimismus hilft dir zu vertrauen, dass dein Vorhaben gut gehen wird. Das hilft auch besonders deinen Beziehungen
- Sei agil, indem du mit Optimismus auf die aktuelle Herausforderung blickst.
- Alles ist für irgendetwas gut. Optimismus hilft dir, besser mit Rückschlägen umzugehen.