In diesem Artikel erfährst du, wie Künstliche Intelligenz dein Leadership beeinflusst. Du lernst, warum wir Künstliche Intelligenz aktuell noch gar nicht begreifen, wie sich dein Leadership verändern wird und welche Chancen sich ergeben können.
Künstliche Intelligenz (KI) ist das Thema schlechthin. Zumindest wenn du dir die Tech-News ansiehst.
Überall wird über neue Entwicklungen berichtet und fast jedes Tool hat mittlerweile bereits eine KI Unterstützung.
Doch wie wirkt sich das auf uns Menschen aus? Wie verändert sich Leadership dadurch?
Das ist eine Frage, die wir aktuell noch schwer beantworten können. Zumindest wenn du eine definitive Antwort haben willst. Der Grund ist, dass die Entwicklung von KI so schnell vor sich geht, dass wir noch gar nicht begreifen, was wir mit diesen Tools anfangen können.
Ein Beispiel für die schnelle Entwicklung ist das Tool Midjourney. Es ist ein Tool, mit dem Bilder generiert werden können, indem man beschreibt, was auf dem Bild zu sehen sein soll.
Mittlerweile generiert dieser Service unglaublich gute Fotos. Vor nicht allzu langer Zeit war das aber noch ganz anders. Sieht man sich folgendes Beispiel an, erkennt man, dass im Jänner 2022 das generierte Bild gar nicht wie ein Foto aussah. Dann im Juni 2023 hat man keinen Zweifel, dass es sich um ein Foto handelt (obwohl es sich um ein generiertes Bild und kein Foto handelt). Und das in nur 18 Monaten.
Quelle: https://twitter.com/aliejulesai/status/1673142330252214272
Die Entwicklung von KI ist also rasant und wirkt sich zwangsweise auch auf deinen Berufsalltag aus. Daher wird es auch Auswirkungen auf dein Leadership haben.
Die Rolle von Künstlicher Intelligenz in der heutigen Führung
Aktuell wird noch wenig über KI in der Führung gesprochen. Wie gesagt liegt das daran, dass das Thema noch nicht so lange im Mainstream angekommen ist.
Es wird aber früher oder später (ich vermute eher früher) in deinen Führungsalltag Einzug halten. Spätestens wenn folgendes Szenario eintritt:
Angenommen du bist Architekt und brauchst für eure Website schnell 6 Mockups die du hochladen kannst. Du verteilst sie auf zwei Mitarbeiter, die gerade freie Ressourcen haben. Beide werden gebrieft und sollen dir so schnell wie möglich die Mockups liefern.
Mitarbeiter A kommt nach 2 Stunden mit den 3 fertigen Mockups zu dir zurück, weil er weiß wie man KI richtig einsetzt.. Mitarbeiter B sitzt 2 Tage daran, weil er die Mockups von Hand zeichnet. Die Ergebnisse unterscheiden sich in der Qualität nicht wirklich und sind auf jeden Fall gut nutzbar für die Website. Zu welchem der beiden Mitarbeiter wirst du beim nächsten Mal gehen? Ziemlich sicher zu Mitarbeiter A. Und schon hast du ein potentielles Problem im Team.
Auf der anderen Seite musst du dich jetzt plötzlich mit technischen KI-Tools auseinandersetzen, obwohl du viel gar kein Techniker bist. Um die beste Arbeitsumgebung für deine Mitarbeiter zu schaffen, musst du aber wissen, welches Tool das beste ist. Hier kommt plötzlich eine neue Ebene an Komplexität hinzu.
Natürlich kannst du dich dieser Entwicklung auch entziehen und dich einfach nicht damit beschäftigen. Aber diese Entscheidung wird dazu führen, dass du unqualifizierte Entscheidungen treffen, dich zu 100% auf andere Experten verlassen oder dich mit Entscheidungen über deinen Kopf hinweg abfinden musst.
Führungsqualitäten im Zeitalter der Künstlichen Intelligenz
Aus meiner Sicht wird die Rolle der Führungskraft durch KI noch weiter verändert werden.
Dienstpläne zu schreiben, Aufgaben zu verteilen oder Urlaube freizugeben, wird eine KI über kurz oder lang (viel) besser und schneller erledigen können wie wir Menschen. Es werden daher viele Management-Aufgaben wegfallen.
Auf der anderen Seite werden aber andere Aufgaben von Führungskräften wesentlich wichtiger werden. Emotionale Intelligenz, Empathie und Beziehungsarbeit werden so wichtig werden wie noch nie zuvor.
Den klassischen Manager, der vorgibt, wo es lang geht, wird es dann nicht mehr geben. Den einfühlsamen Team-Leader, der seine Mitarbeiter:innen dort abholt, wo sie sind und mit ihnen gemeinsam auf die Reise zum Ziel geht, wirst du in den meisten Positionen antreffen.
Alles, was die Algorithmen und Maschinen uns nie bieten können, nämlich das Mensch sein, werden wir umso mehr übernehmen.
Die Hauptaufgabe eines Leaders wird daher sein, das Team zusammenzuhalten und für eine gute Team-Kultur zu sorgen.
Während die Soft Skills immer wichtiger werden, wird sich auch die Art und Weise zu Arbeiten verändern. Agilität wird immer wichtiger werden. Auch wenn agiles Arbeiten heute schon in vielen Unternehmen zum Standard gehört, wird sich das noch weiter ausbreiten. Denn die Möglichkeit schnell den Kurs zu ändern wird immer wichtiger werden. Mit neuen Entwicklungen werden neue Informationen und Möglichkeiten vorhanden sein und dann kann es Sinn machen schnell den Kurs zu wechseln. Das Beispiel von Midjourney zeigt, wie schnell das gehen kann.
Und das führt mich zum nächsten Punkt. Es wird immer wichtiger werden, Veränderung gut zu managen, denn es wird mehr Veränderung in unserem Berufsleben geben.
Wenn du als Führungskraft diese Veränderung gut managt, wirst du für die psychische Sicherheit deiner Mitarbeiter:innen sorgen. Dadurch tust du etwas für ihre mentale Gesundheit, was viele weitere positive Auswirkungen für das Unternehmen hat.
Abschließend wird deine persönliche Resilienz mitbestimmen, wie gut du deinen Job als Leader machen wirst. Kannst du selbst mit Veränderungen und Herausforderungen gut umgehen, werden deine Mitarbeiter:innen dasselbe tun können.
Chancen der Künstlichen Intelligenz als Führungskraft
KI bietet Führungskräften natürlich auch viele Chancen.
Dein Team kann wesentlich produktiver werden. Das kann zu einem Wettbewerbsvorteile führen, weil
- die Arbeit schneller erledigt wird
- die Qualität der Arbeit steigt
- dein Team innovativer wird
Du kannst dein Team wirklich dort abholen, wo sie stehen. Gerade wenn du ein internationales Team hast, wirst du aktuell vermutlich auf Englisch kommunizieren. Wahrscheinlich wird das auch gut funktionieren und trotzdem gibt es immer wieder Situationen wo du dich vielleicht nicht so 100% on point ausdrücken kannst, wie du es gerne möchtest oder deine Mitarbeiter dich nicht zu 100% genau verstehen. Bei kritischer Kommunikation kann das wirklich blöde Auswirkungen haben. Stell dir vor, du hättest die Möglichkeit, das Meeting direkt in die jeweilige Muttersprache jedes Mitarbeiters übersetzen zu lassen. Ein Traum, oder?
Schulungsmaterialien könnten wesentlich einfacher konsumierbar gemacht werden, Sicherheitshinweise könnten wesentlich verständlicher gemacht werden,
Informationen könnten wesentlich kompakter ausgetauscht werden.
etc.
Aber Achtung. Manche Menschen neigen dazu, dass wenn ihr einziges Werkzeug ein Hammer ist, sie überall Nägel sehen. Das heißt, dass du KI nur dort einsetzen sollst, wo sie auch wirklich Sinn macht. Wenn du dich mit KI beschäftigt, macht es definitiv keinen Sinn sie überall anzuwenden. KI ist nämlich kein Allheilmittel.
Du siehst, es gibt viele Chancen, die sich ergeben können. Aber eben nur dann, wenn du KI richtig einsetzt.
Key Takeaways
Die wichtigsten Punkte die du dir aus diesem Artikel mitnehmen solltest sind:
- Beschäftige dich mit KI, damit du das Thema besser verstehst. Du musst ein KI-Experte werden, solltest aber informiert sein.
- KI einzusetzen kann eine große Chance für dich als Führungskraft haben. Du musst dazu aber wissen, welche Tools es gibt, um sie bei Bedarf einsetzen zu können.
- Empathie, emotionale Intelligenz, Mensch sein, wird immer wichtiger für dich als Führungskraft werden. Bau eine gute Beziehung zu deinen Mitarbeiter:innen, Kolleg:innen und Vorgesetzten auf, denn das kann eine KI noch lange nicht.
Wenn du das berücksichtigst, wirst du gut aufgestellt sein.