In diesem Newsletter erfährst du, warum es so wichtig ist, dass du mehr Fehler machst. Du lernst, wie Fehler dir und deinem Team helfen können. Am Ende weißt du, was du tun kannst, um eine effektive Fehlerkultur in deinem Team einzuführen.
Hand aufs Herz. Wann hast du das letzte Mal einen Fehler gemacht?
Und wer hat von diesem Fehler erfahren? Hast du ihn geheim gehalten, oder mit deinem Team geteilt?
Unsere Business-Welt belohnt Perfektionismus. Und das ist ein Problem.
Jemand, der keine Fehler macht, macht vermeintlich alles richtig. Dabei zeigt das eher, dass jemand keine Risiken eingeht.
In einer Welt, die ständig im Wandel ist, muss man jedoch Risiken eingehen, um vorne mitspielen zu können.
Fehler sind nicht gleich Fehler
Eines ist wichtig zu unterscheiden. Fehler sind nicht gleich Fehler.
Es gibt Fehler, die vermeidbar sind. Und es gibt Fehler, die notwendig sind.
Das Spannende ist, dass jeder Fehler das Potential für beide Kategorien hat. Je nachdem wie wir mit dem Fehler umgehen, fällt er in die eine oder andere Kategorie.
Folgendes Beispiel soll das veranschaulichen:
Du entwickelst mit deinem Team ein neues Feature für eine Software. Dabei passiert ein Fehler und die Software steht still. Und zwar für alle.
Hier gibt es zwei Möglichkeiten:
- Das Feature wurde nicht ausreichend gut getestet. Der Fehler wäre also vermeidbar gewesen.
- Ihr habt eine Schwachstelle in euren Prozessen. Dadurch ist der Fehler unbemerkt durchgerutscht. Jetzt könnt ihr diese Prozesse verbessern und somit eine höhere Qualität liefern.
Deshalb sind Fehler deine Helfer
Fehler sind Helfer. Und zwar nicht nur, weil das eine ein Anagram des anderen ist.
Fehler decken Schwachstellen auf. Dadurch kannst du diese Schwachstellen verbessern. Und nur wenn du das schaffst, kannst du langfristig besser werden.
Innovation entsteht immer dann, wenn Menschen Sicherheit haben. Dann können sie auch einmal ein Risiko eingehen.
Innovation heißt auch nicht immer das nächste iPhone zu erfinden oder die Menschheit auf den Mars auszusiedeln. Innovationen sind Neuerungen, egal wie groß oder klein. Wir alle sind drauf und dran, jeden Tag neue Dinge zu erschaffen. Du kannst dir also vorstellen, wo dein Team ohne Innovation wäre.
So schaffst du eine Fehlerkultur
Wenn du überzeugt davon bist, dass du im Team eine positive Fehlerkultur brauchst, sind drei Dinge wichtig.
1 – Schaffe Bewusstsein
Ganz am Beginn steht natürlich das Bewusstsein über die Fehlerkultur. Mach dir Gedanken darüber, wie eure Fehlerkultur aktuell aussieht. Ist sie positiv oder negativ?
Hast du den Status Quo definiert? Dann versuche im Team Bewusstsein für die Vorteile einer positiven Fehlerkultur zu schaffen. Definiere Fehler als Feedback an die Prozesse und nicht als Leistungsbeurteilung einzelner Personen.
Wenn eure Fehlerkultur noch nicht so ausgeprägt ist, dann fange langsam an. Eine Änderung an der Kultur kann enorme Auswirkungen auf die Teammitglieder haben. Sie kann kurzfristig für Chaos und/oder Unsicherheit sorgen und muss gut begleitet sein.
2 – Sei ein Vorbild
Du musst vorzeigen, wie es geht. Sei daher transparent mit deinen Fehler und teile deinem Team mit, was du daraus gelernt hast. Nutze das, um auf Schwachstellen in Prozessen hinzuweisen. Zeige auf, wo ihr noch besser werden könnt.
Du wirst sehen, dass bald schon die ersten Teammitglieder mitziehen werden.
3 – Regelmäßig drüber sprechen
Sprecht regelmäßig über eure Erfolge, aber auch über eure Fehler. Die Balance aus beiden ist hier sehr wichtig.
Implementiere ein regelmäßiges Meeting alle 2-4 Wochen in dem ihr euch darüber austauscht was
- gut gelaufen ist (eure Erfolge)
- verbesserungswürdig ist (eure Fehler)
- unklar ist (wichtig für die Prozesssteuerung)